Im Rahmen der Kampagne „Armut trifft…“, die von einer Reihe katholischer Verbände und Gruppierungen im Bistum Würzburg initiiert und 2021 eröffnet wurde, ist es das Anliegen der Ackermann-Gemeinde, ihren Blick auf die Situation der ArbeitsmigrantInnen zu richten. Das Schwerpunktthema der Ackermann-Gemeinde in der Diözese Würzburg lautet somit:
Armut trifft… ArbeitsmigrantInnen aus Mittel- und Osteuropa.
Da die politischen und ökonomischen Verhältnisse in den Herkunftsländern stagnieren, verschärft sich die Spirale von Armut und Perspektivlosigkeit. Bei uns werden Fachkräfte dringend benötigt und bereits angeworben. Dies gilt v.a. für den Pflegebereich, die Landwirtschaft und die fleischverarbeitende Industrie. Polen ist nach einer Studie des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. in Frankfurt das häufigste Herkunftsland von zugewanderten Erwerbstätigen im deutschen Gesundheits- und Pflegebereich: Jede fünfte in der Pflegebranche erwerbstätige zugewanderte Person stammt aus Polen. Die deutsche Landwirtschaft ist seit langem auf saisonale Arbeitsmigration aus Mittel- und Osteuropa angewiesen. Ohne etwa 300 000 Osteuropäer auf den deutschen Feldern geht nach Ministerin Klöckner kaum mehr etwas. Allerdings herrschen hier meist prekäre Arbeits- und Wohnverhältnisse. Die Trennung belastet die Familien. Oft bleiben Kinder als sogenannte „Euro-Waisen“ zurück.
Vorschau auf die Renovabis-Pfingstaktion 2023
Bezugnehmend zu der Renovabis-Pfingstaktion, die vom 10. – 14. Mai 2023 mit dem Thema „SIE FEHLEN. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“ im Bistum Hildesheim stattfindet, plant die Ackermann-Gemeinde in der Diözese Würzburg im Rahmen der Aktionseröffnung am 13. Mai eine Diskussionsveranstaltung im Burkardus-Haus.
Um die Bedeutung der brisanten Thematik, der Arbeitsmigration in Deutschland, für die kirchlichen Einrichtungen im Allgemeinen und ihr Engagement dazu hervorzuheben, sei auf den „Münchner Appell“ hingewiesen. Dieser wurde im Anschluss an den internationalen Renovabis-Kongress 2022 in München verfasst:
„Armut trifft ArbeitsmigrantInnen“ Tagung der Ackermann-Gemeinde am Samstag, 13. Mai 2023
Der Ablauf unserer Tagung, die von 16.00 bis 18.00 Uhr im Burkardus-Haus Würzburg stattfindet, steht nun fest:
Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen wie der Pflege, der fairen Mobilität und der Politik werden einen Ein- und Überblick über verschiedene Aspekte der Arbeitsmigration aufzeigen.
In seinem Impulsreferat wird Dr. András Martón, Caritas-Direktor, der Diözese Alba Julia/Rumänien über die „Auswirkungen der Arbeitsmigration auf Familien in Rumänien“ sprechen. Dabei wird er auf die psychosozialen Folgen im Allgemeinen als auch auf die Folgen in der Pflege hinweisen. Im Anschluss besteht für das Publikum die Möglichkeit zur Nachfrage.
Der zweite Teil der Tagung umfasst das Podiumsgespräch, das von Herrn Alexander Sitter von der Diözesanstelle „Weltkirche“ moderiert wird.
Auf der Grundlage des „MÜNCHNER APPEL“ – ARBEITSMIGRATION FAIR GESTALTEN – werden VertreterInnen aus verschiedenen Fachbereichen ins Gespräch kommen: Oskar Brabanski von faire-mobilitaet Nürnberg, Eva-Maria Pscheidl von CariFair des Kreis-Caritasverbandes Würzburg und MdL Manfred Ländner. Er wird uns einen Überblick über die Situation der ArbeitsmigrantInnen in Unterfranken geben und über Themen wie Anzahl, Arbeitsbereiche, Vorgehensweisen der Anwerbung, soziale und finanzielle Absicherung u.Ä. informieren.