Geschichte

Die Ackermann-Gemeinde (AG) ist eine katholische Gemeinschaft in Deutschland, diözesan strukturiert, mit besonderem Engagement für eine versöhnte deutsch-tschechische Nachbarschaft in der Mitte Europas.

Unsere Gemeinschaft entstand im Januar 1946 aus einem Kreis sudetendeutscher Katholiken, gesammelt und motiviert an erster Stelle von P. Dr. Paulus Sladek OSA und Hans Schütz, dem späteren bayerischen Sozialminister. Sie empfanden – soeben erst aus ihrer Heimat Böhmen, Mähren, Schlesien vertrieben – ihre Herkunft als Verpflichtung für ein Wirken in der Kirche, im Volk, im Staat und in der Gesellschaft. Die materielle Not zu lindern und den Vertriebenen in ihrer Heimatlosigkeit die bleibende Heimat in Glaube und Kirche bewusst zu machen, waren Ziele und Anliegen der damaligen Zeit.

Ihren Namen entlehnt die AG der ersten neuhochdeutschen Prosadichtung, die um 1400 entstanden ist: „Der Ackermann aus Böhmen“ von Johannes von Saaz. Dieses Streitgespräch zwischen dem „Ackermann“ und dem „Tod“ endet damit, dass sich beide unter Gottes geheimnisvollen Ratschluss wissen und diesen annehmen. Die Annahme des Vertreibungsschicksals als Fügung Gottes war 1946 und blieb bis heute das Sinnbild für eine Lebensgestaltung aus christlichem Glauben, Hoffen und Handeln.

Im Laufe der Zeit haben sich die Zielrichtungen der AG verändert. Während schon in der kommunistischen Zeit der ČSSR Kontakte zu Kirche und Privatpersonen eine wichtige Rolle spielten, sieht die AG heute ihre Aufgabe vor allem im Brückenbauen zwischen uns und den Nachbarn in Ost-Mittel-Europa.